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Rezension | „Das Schwarze Uhrwerk“ von Magali Volkmann

Heute widmen wir uns einem weiteren Buch von Magali Volkmann: „Das schwarze Uhrwerk“. Es spielt zweihundert Jahre nach „Die Republik der Knochen“ und wir treffen auf manche Dinge, die wir in Anamoya schon kennengelernt haben.

In der Regierungsform des schwarzen Uhrwerks lernen wir Taiden Belarron kennen, ein adliger junger Mann, der seit seiner Kindheit verkrüppelt ist: Seine rechte Hand besteht aus totem Fleisch. Die einzige Bewegung, die möglich ist, ist das Zucken im Takt des Herzschlages.

Taidens Mutter möchte den  Neunzehnjährigen mit dessen Verlobten verheiraten, doch der junge Taiden hat andere Pläne: Er möchte den Schatten von Arassa fangen. Weil der Schatten der Staatsfeind Nr. 1 ist, wünscht er sich die Anerkennung der Menschen. Bei einer Nacht- und Nebelaktion verlässt Taiden in Begleitung seines besten Freundes sein Elternhaus auf Rabenfels, um sich in Arassa auf die Suche des Schattens zu machen.

Direkt am ersten Tag in Arassa ist Taidens Wunsch zum Greifen nah: Er begegnet dem Schatten, rechnet fest damit, dass dieser ihn umbringen wird. Doch der Schatten greift ihn nicht ernstahft an, er lässt Taiden laufen. Doch warum? Immerhin ist der Schatten von Arassa der schlimmste Rebell der dreizehn Inseln.

Taiden und Najee werden in der ersten Nacht von Rebellen entführt, über Wochen gefangen gehalten und übel zugerichtet. Sie zerschmettern Taidens rechten Arm mit einem Hammer, quälen ihn, um Rache zu nehmen. Doch Taiden hat ihnen nichts getan. Er versteht die Welt nicht mehr, wünscht sich zu sterben, dem Elend endlich ein Ende zu setzen. Ein Unglück jagt das Nächste und Taiden fällt aus einem Fenster im siebten Stock eines Hochhauses auf den Bürgersteig.

Wie durch ein Wunder überlebt er, ist nun ein Hybrid (eine von der Regierung nicht anerkannte Entität). Ein Illegaler noch dazu. Um seinem Wunsch nach Rache nachzukommen, tritt er der steinernen Garde bei und schwört sich, der Rebellion ein Ende zu setzen. Er wird dem Metalltanz zugewiesen (einer spezialisierten, tanzenden Kampfform), um seine Ausbildung zu starten und steht dem ausländischen Mann Kyron gegenüber, sein neuer Vorgesetzter. Dort beginnt sein Abenteuer auf den dreizehn Inseln. Bleibt er seinem Wunsch, die Rebellion zu stürzen, treu? Taiden weiß nicht mehr, wem er trauen kann.

Auch hier hat Magali einen höchst sarkastischen Charakter entwickelt und zu Papier gebracht, den man nur lieben kann. Taiden Belarron erlebt auf seiner Reise viele schreckliche aber auch schöne Dinge und wir dürfen jedes Abenteuer mit ihm fühlen.

Ohne zu Spoilern: mich hat das Buch innerlich zerrissen. Taidens Geschichte ist tragisch und grausam. Meiner Meinung nach nichts für schwache Nerven. In „Das schwarze Uhrwerk“ lernen wir den Tod mehrfach kennen, die Tränen werden das ein oder andere Mal kullern, die Wut wird brodeln.

Wer gerne Spice liest, ist hier fehl am Platz, denn auch in diesem Buch steht die Liebe nicht (in gängiger Form) im Vordergrund. Wir bekommen keine Liebesgeschichte à la „Stolz und Vorurteil“ oder „Twilight“. Hier steht die Tragik des Verlustes von Geliebten im Vordergrund. Der Leser darf erleben, was der Tod geliebter Menschen mit einer Person machen kann und zu was man fähig werden kann.

Die Leser, die offen für Urban Fantasy trifft auf Steam-Punk sind, werden in diesem Buch fündig. Wer Tragik liebt, darf sich auf die ein oder anderen Tränen vorbereiten.

Durch einen Bisexuellen Protagonisten ist dieses Buch auch als Regenbogenbuch beim Verlag betitelt.

 

Eine Empfehlung von Julia Overdick (26.04.2024)

Magali Vokmann – Das Schwarze Uhrwerk

Drachenmond Verlag – 17,90€

978-3-95991-946-3

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