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Rezension | „Amrum“ von Hark/Bohm
Amrum Frühling 1945: kurz vor Kriegsende und Nannings Mutter ist Hochschwanger. Vater ist in Hamburg unabkömmlich, die beiden Geschwister sind noch klein, also muss der 12jährige den Vater ersetzen und irgendwie „organisieren“. Gemeinsam mit seinem Freund Hermann, jagen sie Schollen und Wildkaninchen, pündern Vogelnester auf der Suche nach Eiern, sammeln illegal Strandgut und nehmen so ziemlich jede Gelegenheit wahr um der immer schwierigeren Versorgungslage zu trotzen. Man spürt schon fast körperlich die Sandkörner in den Körperöffnungen, den Salzgeschmack der Gischt auf der Zunge, die Nässe ihrer Kleidung bei den diversesten Streifzügen. Schule spielt in diesen Zeiten nur eine Nebenrolle; die Jungs werden schnell erwachsen. Dann geschieht das, was viele erhofft und manche befürchten: Adolf Hitler ist tot, der Krieg zu Ende. Nannings Mutter bringt eine gesunde Tochter zur Welt, und alles könnte gut sein – aber Mutter war eine fanatische Nationalsozialistin, und Vater SS-Obergruppenführer in Hamburg. Nanning und das halbe Dorf stehen zwischen allen Stühlen…
Sehr agile Geschichte, die Natur und deren Gewalten stehen im Mittelpunkt und im Kontrast zum Geschehen. Hark Bohm schafft es diese Zeit lebendig werden zu lassen. Und obwohl die Welt in Schutt und Asche versinkt, gelingt es ihm die Figuren vital und liebenswürdig zu zeichnen, mit all ihren „Ecken und Kanten“.
 
Hark Bohm/Philipp Winker – Amrum
Ullstein Verlag – 23,99€
978-3-550-20269-8
 
 

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